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IMF Experten: Die von Amerikanern getragenen US-Zölle auf China werden vermutlich nicht das Handelsungleichgewicht lösen

German.xinhuanet.com | 23-08-2019 16:54:47 | 新華網

WASHINGTON, 21. August (Xinhuanet) -- Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte am Mittwoch, dass amerikanische Importeure und Verbraucher die Rechnung für die Zölle der US-Regierung auf chinesische Waren bezahlen, und dass die Abgaben das Handelsungleichgewicht zwischen den beiden Volkswirtschaften nicht beseitigen werden.

In einem Blogbeitrag mit dem Titel "Taming the Currency Hype" argumentierten die Co-Autoren Gustavo Adler, Luis Cubeddu und Gita Gopinath, dass die Einführung von Zöllen eine kontraproduktive Politik ist, um der Währungsüberbewertung entgegenzuwirken, da "Zölle und Wechselkurse anders funktionieren".

Gustavo Adler ist derzeit stellvertretender Abteilungsleiter in der Forschungsabteilung des IWF, Luis Cubeddu als Leiter der Abteilung für offene Wirtschaft in der Forschungsabteilung und Gita Gopinath als Chefökonomin des IMF.

"Durch einen 10-Prozent-Zoll ist nicht unbedingt ein 10 Prozent höher geschätzten (überbewerteten) Wechselkurs auszugleichen", sagte sie.

Die IWF-Forscher sagten, dass die durchschnittlichen US-Zölle auf aus China importierte Waren seit Anfang 2018 um etwa 10 Prozent gestiegen seien, und dass sie um weitere 5 Prozentpunkte steigen würden, wenn kürzlich angekündigte Pläne zur Erhebung zusätzlicher Abgaben durchgeführt würden.

US-Präsident Donald Trump kündigte am 1. August auf Twitter an, dass die Vereinigten Staaten mit Wirkung ab 1. September einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf chinesische Importe im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar erheben werden.

Das Büro des US-Handelsbeauftragten sagte in einer Erklärung am 13. August, dass einige dieser Zölle auf den 15. Dezember verschoben werden.

Die Abwertung der chinesischen Währung, des Renminbi, sei weitgehend "ein Ergebnis dieser Handelsaktionen und der damit verbundenen Unsicherheiten", sagten die Ökonomen.

"US-Importeure und Verbraucher tragen die Last der Zölle", laut dem Artikel. "Der Grund: Die stärkere US-Währung hatte bisher nur einen minimalen Einfluss auf die Dollarpreise, die chinesische Exporteure aufgrund der Dollarfakturierung erhalten."

"Höhere bilaterale Zölle dürften die aggregierten Handelsungleichgewichte nicht verringern, da sie den Handel hauptsächlich in andere Länder verlagern", sagten die Autoren.

"Stattdessen könnten sie sowohl dem inländischen als auch dem globalen Wachstum schaden, indem sie das Vertrauen der Unternehmen und die Investitionen schwächen und die globalen Lieferketten stören und gleichzeitig die Kosten für Produzenten und Verbraucher erhöhen", fügten sie hinzu.

Trump hat wiederholt die Federal Reserve (Fed) angegriffen und sie dafür geschimpft, dass sie den Leitzins nicht genug gesenkt habe, während er gleichzeitig die Frustration zum Ausdruck brachte, dass ein starker Dollar die US-Wirtschaft in eine nachteilige Position gegenüber anderen Volkswirtschaften in der Welt bringe.

"Das einzige Problem, das wir haben, ist (Fed-Vorsitzender) Jay Powell und die Fed.... Wir konkurrieren mit vielen Ländern, die einen weitaus niedrigeren Zinssatz haben, und wir sollten niedriger sein als sie", twitterte Trump am Mittwoch. Er behauptete auch, dass Dienstag der "höchste Dollar in der Geschichte der USA" sei.

Der IWF-Blogbeitrag wies darauf hin, dass "man nicht zu viel Wert darauf legen sollte, dass eine Lockerung der Geldpolitik die Währung eines Landes genug schwächen kann, um eine nachhaltige Verbesserung der Handelsbilanz herbeizuführen".

Länder, die Handelsdefizite wie die Vereinigten Staaten hätten, sagten die Ökonomen, "sollten die Haushaltsdefizite reduzieren, ohne das Wachstum zu beeinträchtigen, und die Konkurrenzfähigkeit ihrer Exportindustrie stärken".

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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